25. Oktober 2018
Was hat die Finanzkrise mit Populismus zu tun?
Finanzkrisen kommen überraschend. Jedes Mal glauben wir, dass sie einmalig und neu sind. Sie verlaufen jedoch meistens nach einem einfachen Muster, das sich wiederholt: Hochkonjunktur macht leichtsinnig, verleitet zu grossen Risiken und heizt Börsenkurse an. Plötzlich ruft jemand wie im Märchen, dass der König nackt sei. Panik […] [mehr]
6. April 2018
Les grands-parents, un pilier ignoré de l’Etat social
Le besoin croissant de prise en charge des personnes âgées (et son coût) est devenu un sujet souvent débattu. Cela fait oublier qu’elles sont elles-mêmes actives dans la prise en charge pendant des années, sinon des décennies: d’abord de leurs enfants, ensuite de leurs parents, puis – […] [mehr]
6. April 2018
Grosseltern, die verkannte Gesellschaftsstütze
Man spricht immer häufiger von der zunehmenden Betreuungsbedürftigkeit der Alten (und ihren Kosten) und vergisst darüber, dass diese vorher jahre-, oft sogar jahrzehntelang selbst aktiv betreuen, zuerst ihre Kinder, nachher ihre Eltern, und später oder gleichzeitig die Kinder ihrer Kinder. Zahlreiche Grosseltern kümmern sich in oft beträchtlichem […] [mehr]
14. September 2017
Lässt sich die digitale Welt zivilisieren?
  Philippe Mastronardi Science Fiction Filme, in denen Roboter Menschen steuern, sind kein blosses Unterhaltungsvergnügen mehr. Sie werden immer mehr zur realen Möglichkeit. Da alles, was technisch möglich ist, auch getan wird, wenn ihm keine Grenzen gesetzt werden, gilt es, gesellschaftliche Gegenkräfte zu entwickeln, welche die Technik […] [mehr]
3. April 2016
Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik jenseits der Wachstumsideologie
Eine nachhaltige, mit der beschränkt belastbaren natürlichen Umwelt verträgliche Entwicklung lässt kein endloses Wirtschaftswachstum zu – sie muss folglich von diesem möglichst entkoppelt werden. So viel ist klar. Gleichwohl bemühen sich sämtliche Regierungen der Welt mehr oder weniger strikt um mehr Wirtschaftswachstum. Der Grund dafür ist ebenso […] [mehr]
31. Januar 2015
Recht auf Arbeit, Grundeinkommen oder Bürgerkapital?
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“. Dieses Paulus-Wort ist die härteste Formulierung der christlich-abendländischen Arbeitsethik. Ihre prägendste Kraft entfaltet hat sie wohl im protestantischen Arbeitsethos, das vor etwa 200 Jahren zur kulturellen Basis der kapitalistischen Industriegesellschaft geworden ist. Im Lateinischen bedeutet industria ja nichts anderes als […] [mehr]
24. Juli 2014
Kann die Demokratie den Kapitalismus neu verfassen?
Die Bankenwelt erweist sich als lernunfähig. Das Krisenrisiko ist seit 2008 eher noch gewachsen. Wenn die CS im vergangenen Mai den Entzug der Lizenz in den USA nicht mit einem Schuldbekenntnis und einer Busse von 2,5 Mrd. Franken hätte verhindern können, stünden wir heute wohl vor einem […] [mehr]
30. März 2014
Kapitalismus? Ja, aber bitte für alle! Plädoyer für eine neue Eigentumspolitik
Was ausser dem Marktprinzip bestimmt sonst noch die real existierende Marktwirtschaft? Ebenso prägend ist ein Moment der bestehenden Gesellschaftsordnung, das gemeinhin als Kapitalismus bezeichnet wird. Gemeint ist ein Eigentumsrecht, das die gesamten Verfügungsrechte über Unternehmenskapital, von der Investitions- oder Desinvestitions­entscheidung über die Beschäftigung von „Arbeitnehmern“ bis zur […] [mehr]
12. Februar 2014
Optimisation ou grève d’impôts?
L’Union européenne, les Etats Unis et d’autres pays de l’OCDE sont confrontés à une crise de leurs dettes d’Etat. A voir ce qu’en disent les médias, on dirait qu’elle se résume au volet dépenses, le volet recette n’étant guère thématisé. Toutefois, les déséquilibres des comptes étatiques entre […] [mehr]
29. Januar 2014
Steueroptimierung oder Steuerstreik?
In der EU wie auch in den USA und anderen Ländern der OECD geht eine staatliche Schuldenkrise um. Ihre Ausgabenseite ist in aller Munde, von ihrer Einnahmenseite ist selten die Rede. Die zunehmenden Ungleichgewichte zwischen wachsenden Staatsausgaben und stagnierenden oder gar zurückgehenden Staatseinnahmen können aber nicht einseitig […] [mehr]
11. September 2013
Freiheit, Gleichheit und Eigentum
Der Begriff der Freiheit ist in aller Munde. Mit der Eigentumsfreiheit wird er eher selten in Zusammenhang gebracht, es sei denn wie Anfang 2012, als Hedgefonds ankündigten, sie würden im Falle eines Schuldenschnittes in Griechenland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenreche in Strassburg die vollständige Rückzahlung ihrer […] [mehr]
1. Februar 2013
Immer wieder Sonntag – Wirtschaftsethische Aspekte der Zeitpolitik für die Arbeitswelt
Wieder einmal wird derzeit in der Schweiz über die „Liberalisierung“ der Ladenöffnungszeiten diskutiert (Tankstellenshops, Einkaufszentren in Tourismusgebieten…). Ihre Kehrseite ist die Nacht- und Wochenendarbeit für das betroffene Verkaufspersonal.  Wie lässt sich dazu von einem bürgerliberalen Standpunkt aus argumentieren? „Zeit ist Geld“, sagt der Volksmund in calvinistisch bzw. […] [mehr]
8. November 2012
Börse, Geldsystem und Kapitalismus – wie lassen sie sich zivilisieren?
Volkshochschule Zürich, Ringvorlesung „Dialektik der Börse“, 8. November 2012 Referat, gehalten im Rahmen der Ringvorlesung „Dialektik der Börse“ der Volkshochschule Zürich am 8. November 2012 an der Universität Zürich 1.      Einführung: Wo ansetzen – bei den „Spekulanten“, beim „System“ oder beim „Kapitalismus“? Wie kaum je in […] [mehr]
28. September 2012
Die Finanzmarktkrise verlangt unser Umdenken
Die Finanzmarktkrise hat auch ihr Gutes. Sie hilft uns, das Verhältnis von Markt und Staat zu klären. Der demokratische Rechtsstaat ist nicht nur Rahmen, sondern auch legitimierende Grundlage der Wirtschaft. Im Fall des Finanzmarktes ist er sogar mehr: Er ist Garant für das Funktionieren unserer Geldwirtschaft. Das […] [mehr]
18. Mai 2012
Exit le genre, place à la diversité…
Entreprises, administrations, HES se mettent à remplacer la gestion de l’égalité par celle de la „diversité“. Progrès social ou noyade de poissons? Pour beaucoup, le féminisme est désormais passé, voire à côté de la plaque. On ne parle plus guère d’égalité de genre. Le nouveau terme à […] [mehr]
31. März 2012
Ein Dreisäulenkonzept der Einkommensverteilung
Wie kommt es, dass trotz des immer offensichtlicheren Versagens des wirtschaftspolitischen Generalrezepts „Wohlstand für alle durch Wachstum“ weitherum an der zentralen Rolle des Wirtschaftswachstums ideologisch und realpolitisch festgehalten wird? Beantwortet wird diese Frage in aller Regel mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, „Arbeitsplätze zu schaffen“. Offizielles wirtschaftspolitisches Ziel […] [mehr]
6. Februar 2012
Sind wir Egoisten?
Ökonomen sagen, wir seien Egoisten und das sei gut so. Denn der Markt sorge dafür, dass dann, wenn jeder nur nach seinem eigenen Vorteil strebe, aus dem Tausch unserer Leistungen das allgemeine Wohl entstehe. Also: weil ich viel Geld verdienen will, arbeite ich gut und gebe mein […] [mehr]
14. Dezember 2011
Von Gender zu Diversity – ein Fortschritt, der nicht zum Rückschritt werden soll
Gender ist out, Diversity in. Gender, früher kurz Gleichstellung genannt, gilt in der „postfe-ministischen“ Multikulti-Ära als überholt, Gleichstellungsmanagement wird durch Diversity Management ersetzt. Ist dies ein echter Fortschritt? Eine kritische Würdigung führt zur Formulierung von Bedingungen dafür. Wer sich heute öffentlich zur Gleichstellung von Frau und Mann […] [mehr]
8. August 2011
Ist alles nicht wahr – oder ist es schon zu spät? Warum es besser ist, vor dem Klimawandel die Augen nicht zu verschliessen
Viele Menschen sind noch immer geneigt, den Klima-Alarm nicht ernst zu nehmen. Die ausweichenden Reaktionen lassen jedoch kein Argument erkennen, das vernünftiger Kritik standhielte. Meldungen zum Klimawandel scheinen die Öffentlichkeit nicht nur wachzurütteln, sondern oft eher einzuschläfern – aus Gründen vielleicht, die Psychoanalytiker als Verdrängung bezeichnen. Von […] [mehr]
10. Juli 2011
Eigentum ist kostbar, denn es macht frei!
Krisen, etwa des Finanzsystems, der Umwelt oder ganzer Staatswesen, nähren Zweifel an der Tauglichkeit des kapitalistischen Systems. Die Kritik an den Auswüchsen dieses Systems wird immer breiter, bleibt aber oft bei den Symptomen stehen. kontrapunkt, ein Netzwerk prominenter Schweizer Professoren, setzt bei den tiefer liegenden Ursachen an: […] [mehr]
24. November 2010
Pour financer la protection sociale de manière équitable et durable
L’équilibre financier des assurances sociales est un impératif que personne ne conteste. Mais les mesures prises à cet effet – réduction des prestations et augmentation des recettes – se révèlent insuffisantes pour garantir ou rétablir cet équilibre à long terme. Par ailleurs elles ne respectent pas toujours […] [mehr]
9. Juli 2010
Den Zeitzwang durch Zeitfreiheit ersetzen
Zeit ist Geld. Aber nicht nur. Zeit ist Freiheit – oder könnte sie sein. Unter heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftsbedingungen ist Zeit vor allem Zwang. Dies gilt nicht nur für den Arbeitsdruck, sondern auch im Familienleben. Viele heutige Familien sind aus äusseren Gründen so organisiert, dass die männliche […] [mehr]
31. März 2010
Du temps contraint au temps libéré
Le temps, c’est de l’argent. Le temps, c’est aussi la liberté – ou pourrait l’être. Dans les conditions sociales et économiques actuelles, il est plutôt une contrainte, dans la vie familiale comme au travail. Au sein de la famille d’aujourd’hui, les contraintes de temps renforcent la prédominance […] [mehr]
1. Januar 2010
Für eine gerechte und dauerhafte Finanzierung der Sozialversicherungen
Am 1. Januar 2011 werden die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um 0.2 Prozent auf 2.2 Prozent der Löhne ansteigen. Zudem wird vorübergehend ein Solidaritätsprozent für die Löhne zwischen 126’000 und 315’000 Franken erhoben. Zum selben Zeitpunkt wird der Beitragssatz für die Lohnersatzversicherung von 0.3 auf 0.5 Prozent angehoben. […] [mehr]
23. September 2009
Freiheit und Verantwortung im „freien Markt“
Immer wieder steht die Politik vor der Frage, wie gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme zu lösen sind: durch staatliche Steuerung oder durch marktwirtschaftlichen Wettbewerb? Soll der Ölpreis den Ausstoss von CO2 reduzieren oder soll eine Lenkungsabgabe dazu motivieren, den Verbrauch von Erdöl zu reduzieren?  Soll der Weltmarkt die […] [mehr]
23. Februar 2009
Secret bancaire: Liaisons dangereuses entre la Suisse et l’Union européenne
Le refus du souverain d’adhérer à l’espace économique européen en 1992 continue à alimenter, 16 ans plus tard, la controverse. D’une part, le Conseil fédéral déclare que l’adhésion de la Suisse à l’Union européenne reste l’objectif à réaliser à terme, d’autre part la Commission des affaires étrangères […] [mehr]
25. März 2008
La politique doit s’adapter aux nouveaux parcours de vie
Pour être efficaces, les actions de l’Etat doivent tenir compte des conditions de vie réelles des personnes qu’elles visent. Les grandes institutions de la Suisse contemporaine (école, politique, droit, oeuvres sociales, armée) ont été façonnées à la fin du 19e et au début du 20e siècles. Depuis, […] [mehr]
9. März 2008
Selbstbestimmung der Arbeit im Rentenalter
Welches AHV-Rentenalter ist das „richtige“? Meist wird darauf mit einem Schema geantwortet: 65, 67 oder „flexibel“. Jedenfalls müsse es für alle gleich sein. Das verlange die Rechtsgleichheit. Diese will allerdings nicht nur Gleiches gleich, sondern auch Ungleiches ungleich behandeln. Unterschiede in Gesundheit, Einkommen und Berufskarriere sollen zu […] [mehr]
18. Dezember 2007
Alte Politik für neue Lebensläufe? Anregungen für ein Umdenken
Politik gründet auf Annahmen über die Lebensverhältnisse der Menschen. Wenn ihnen in kritischen Situationen sinnvoll geholfen werden soll, muss man wissen, wo Massnahmen anzusetzen haben und wie sie beschaffen sein müssen, damit sie konstruktiv wirken. Die grossen Institutionen der heutigen Schweiz (Schule, Politik, Rechtssystem, Sozialwerke, Armee) stammen […] [mehr]
18. Mai 2007
De la nécessité d’améliorer l’accueil extrafamilial des enfants
Une alliance autourd’objectifs contradictoires En Suisse, les femmes désirent 2,4 enfants en moyenne. Pourtant, le taux de fécondité se situe à 1,4 enfant par femme. La raison principale de cette différence provient du conflit entre famille et travail. Quelles sont les causes de ce conflit? Il découle […] [mehr]
27. März 2007
La liberté et la responsabilité sur le „marché libre“
La politique est toujours aussi fréquemment confrontée à la meilleure façon de résoudre les problèmes de société et d’économie: à travers les mécanismes étatiques ou la concurrence du marché? Est-ce que le prix du pétrole doit réduire les émissions de CO2 ou faut-il qu’une taxe incitative motive […] [mehr]
14. März 2007
„Rentenalter 67“ wieder im Gespräch – was sollte getan werden?
Das Rentenalter 67 für die AHV ist wieder im Gespräch. Grossbritannien und Deutschland, deren Regierungen ihre Völker allerdings nicht fragen mussten, werden als Vorbilder zitiert. In der Schweiz lässt sich diese Massnahme derzeit politisch kaum durchzusetzen. Demnächst wird über die Gewerkschaftsinitiative „Rentenalter 62 für Alle“ abgestimmt. Sollte […] [mehr]
20. November 2006
Rétablir la confiance dans la prévoyance professionnelle
La prévoyance professionnelle, obligatoire depuis 1985, a connu une enfance sans histoire. Elle s’est développée de manière réjouissante. Les rentes versées, ajoutées à celles de l’AVS, garantissent un revenu décent à un nombre croissant de retraités. Les choses se gâtent au début de ce siècle. La crise […] [mehr]
14. Juli 2006
Eigenverantwortung erfordert Befähigungen
Für verschiedene Bereiche öffentlicher Leistungen an Private wird aus liberalen Kreisen mehr Eigenverantwortung der Individuen gefordert, vor allem um den Sozialstaat zu entlasten. Dazu bedarf es aber spezifischer Rahmenbedingungen der Wirtschaftspolitik und vonnöten sind Bildung und Ausbildung der Menschen. Die Schweiz ist ein demokratischer Bundesstaat, sie ist […] [mehr]
28. November 2005
Weniger Staat? – Mehr Verantwortung! Zur Kontroverse um die marktwirtschaftliche Erfüllung öffentlicher Aufgaben
Die öffentliche Auseinandersetzung um die Privatisierung staatlicher Dienste beruht auf Grundlagen, die zu wenig reflektiert werden. Hinter dem Argument der besseren ökonomischen Effizienz privatwirtschaftlicher Dienstleitung steht die Erwartung, weniger Staat bedeute mehr Freiheit. Dabei wird implizit vorausgesetzt, dass das Private der Ort der Handlungsfreiheit sei, während der […] [mehr]
19. Oktober 2005
Bürgerfreiheit und zivilisierte Marktwirtschaft
Wider den falschen Gegensatz von „liberal“ und „sozial“ Es war einmal in der frühen Moderne, da hatten die Vordenker des aufgeklärten Bürgertums einen Traum: den Traum einer Gesellschaft freier und gleicher Bürger, die sich als solche achten und sich deshalb wechselseitig das Recht zuerkennen, selbstbe­stimmte Entwürfe des […] [mehr]