Wirtschaft – kontrapunkt-Texte

In gewisser Weise ist heute alles Wirtschaft, ist doch die Ökonomisierung der Gesellschaft, der meisten Lebensbereiche und auch vieler Denkweisen in vollem Gang. Doch längst nicht mehr alle Probleme, die im „Wirtschaftsleben“ auftreten, sind auch mit rein wirtschaftspolitischen Massnahmen zu lösen. Oft lassen sie sich nur mit umfassenderen gesellschaftspolitischen Ansätzen beheben. kontrapunkt hält also eine Unterscheidung hoch, die symptomatischerweise zunehmend verschwimmt, nämlich jene zwischen Wirtschaft und Gesellschaft: Beiträge zu Problemstellungen, die im Wesentlichen innerhalb der Marktwirtschaft bestehen und angepackt werden können, werden hier zugeordnet. Zugänge, die primär auf gesellschaftspolitischer Ebene eine Neugestaltung der Rahmenbedingungen der Wirtschaft anvisieren (beispielsweise eine neue Eigentumsordnung), finden Sie dagegen in der Rubrik Gesellschaft.
 
Auf dieser Seite werden nur die von kontrapunkt beratenen und von einer Anzahl von Mitgliedern unterzeichneten Texte publiziert. Weitere Texte, die nicht das Diskursverfahren von kontrapunkt durchlaufen haben, finden Sie hier.

Economie – textes de contrepoint (version française)

Dans la mesure où tous les pans de la société, y compris la plupart des modes de penser, sont en passe d’obéir à une logique économique, une constatation s’impose : aujourd’hui, tout semble économique. Or, certains problèmes supposés relever uniquement de l’économie, ne sauraient être résolus par des mesures de politique économique seulement. Souvent, des approches de politique englobant toute la société sont indispensables. contrepoint insiste sur une distinction qui tend typiquement à devenir diffuse, celle entre économie et société. Cette rubrique présente des contributions qui concernent des problématiques situées à l’intérieur de l’économie et pouvant être traitées dans son cadre. Des contributions qui visent à renouveler les conditions cadre de l’économie sur un plan sociétal (par exemple un nouvel ordre de la propriété) se trouvent dans la rubrique Société.
 
Cette page contient des textes ayant été discutés par contrepoint et signés par un certain nombre de ses membres. D’autres textes, non soumis à cette procédure, se trouvent ici.
23. Oktober 2018
Konzernverantwortungsinitiative – klare Sache oder was?
Was (ausser Interessen) hinter dem Widerstand gegen ein fast selbstverständliches Anliegen steckt. Zur Kritik der Doktrin des totalen Systemvertrauens. Klare Sache, würde man als unbefangene Person zunächst meinen: Die Beachtung grundlegender Menschenrechte und weiterer Prinzipien «anständigen», sozial- und umweltverträglichen Handelns verdient auch im Wirtschaftsleben unbedingten (oder mit […] [mehr]
26. Mai 2017
Wirtschaftliche Globalisierung ohne politische Governance provoziert Krisen, Kriege und Elend
Ein Baum soll nicht den Wald verdecken Täglich, im Rhythmus seiner Tweets, servieren uns die Medien Trump. Aus analytischer Distanz betrachtet gehört das „Phänomen Trump“ in dieselbe Kategorie wie die vielen anderen Erscheinungen von Populismus, die in zahlreichen europäischen Ländern Verbreitung gewonnen haben. Dabei steht die Schweiz […] [mehr]
8. Dezember 2016
Kreditskandal in Mosambik: Die intransparente Rolle der Credit Suisse
Offener Brief an die Leitung der Credit Suisse   Im Jahr 2013 schloss die Credit Suisse London in Kooperation mit der russischen Bank VTB London mehrere Kreditgeschäfte von insgesamt über zwei Milliarden Dollar mit Mosambik ab – mit fatalen Folgen für das Entwick­lungsland. Mit 1,04 Mrd. $ […] [mehr]
8. Dezember 2016
Scandale financier au Mozambique: le rôle opaque de Credit Suisse
Lettre ouverte à la Direction générale de Credit Suisse   En 2013, Credit Suisse (CS) à Londres a octroyé, en coopération avec la banque russe VTB de Londres, des crédits de plus de 2 milliards de dollars au Mozambique, avec des conséquences catastrophiques pour ce pays en voie […] [mehr]
16. November 2016
La croissance en question
Confrontés aux graves crises actuelles, tant financières qu’économiques, sociales et environnementales, les gouvernements, banques centrales et organisations financières internationales n’envisagent généralement qu’un remède: la croissance, ce deus ex machina susceptible de soigner ces maux. C’est ce qu’ils répètent à l’envi et correspond d’ailleurs à ce que leurs […] [mehr]
4. März 2016
Messung der (Lohn-) Diskriminierung: Ist genauer auch richtiger?
In den Medien wird periodisch diskutiert, ob der Unterschied zwischen Frauen- und Männerlöhnen in der Schweiz nun 21%, 19%, vielleicht 18% oder gar nur die Hälfte davon, also 8% oder 9% betrage. Vor allem scheiden sich die Geister darüber, was davon auf Diskriminierung zurückzuführen ist und was […] [mehr]
4. März 2016
Kapitalismus – Expansion ohne Ende?
Der Hauptmotor der kapitalistischen Wirtschaftsorganisation ist Wachstum, also Expansion. Das ist ihr zum einen strukturell eingeschrieben und wird zum anderen ideell – um nicht zu sagen ideologisch – zur Selbstverständlichkeit erklärt. Unternehmungen wie auch ganze Volkswirtschaften verhalten sich daher nur dann systemrational, wenn sie unablässig nach Wachstum […] [mehr]
17. Dezember 2015
La Banque nationale suisse et ses mythes
La décision inopinée qu’a prise au début de cette année  la Banque nationale suisse (BNS) a surpris tout le monde. Pour déjouer les activités spéculatives, elle a dû agir rapidement. Son argumentation était confuse et pouvait manifestement compter sur le soutien de la majorité parlementaire. Dix mois […] [mehr]
17. Dezember 2015
Die Nationalbank und ihre Mythen
Die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) anfangs Jahres, die Untergrenze des Euro zum Franken aufzuheben, hat alle überrascht. Um Spekulationen zu verhindern, musste der Schritt rasch erfolgen. Die Begründung war konfus, konnte sich jedoch offensichtlich auf eine Mehrheit im Parlament abstützen. Elf Monate später scheint diese Mehrheit […] [mehr]
16. September 2013
Der Liberalismus und die Logik des Finanzmarktes
(siehe eine erste Fassung dieses Artikels in der NZZ vom 01.07.2013) In den 1980er Jahren gelangte die neo-liberale Politik zu ihrer praktischen Umsetzung: diese Politik begann – unter Ronald Reagan in den USA und Margaret Thatcher in UK – mit einer Deregulierungs- und Privatisierungswelle. Für den Finanzsektor, […] [mehr]
14. Dezember 2012
Versicherungsprämien: Wie gerecht ist „risikogerecht“?
Das Versicherungswesen steht in einem tief greifenden Wandel. Eines der neuen Phänomene ist besonders in der Privatversicherung die immer stärkere Selektion der Versicherten durch die Versicherer nach sogenannte „Risikogruppen“. Ehemals einheitlich behandelte Klassen von Versicherten werden mit detaillierten Methoden in kleine Risikogruppen untergliedert und mit differenzierten Prämien […] [mehr]
14. Dezember 2012
Lohnexzesse im Top Management: Warum soviel Aufregung?
Die Kontroverse um hohe Gehälter von Spitzenmanagern und Investmentbankern hat sich in den vergangenen Monaten und Tagen wesentlich zugespitzt. Während sich die einen immer stärker um die inzwischen höchst unerwünschten Folgewirkungen der umstrittenen Entlöhnungspraktiken sorgen und deshalb mit rechtlichen Mitteln „Abzockern“ das Handwerk legen wollen, spielen andere […] [mehr]
24. Oktober 2011
Das Geld regiert die Welt – oder es dient ihr.
Die Staaten haben die Finanzmärkte in die Freiheit entlassen, ohne ihnen Verantwortung zu überbinden. Nun nehmen die Finanzmärkte die Staaten in die Verantwortung. Das Geldsystem herrscht über das politische System. Unter dem heutigen Finanzmarktregime wird sich das nicht ändern. Erst wenn sich Geld nur noch im Rhythmus […] [mehr]
14. Oktober 2011
L’argent gouverne le monde ou le sert
Il fallait que le jugement des agences de notation frappe la superpuissance américaine et certains pays surendettés d’Europe pour réaliser à quel point notre vision du monde économique était faussée. Le fait que les marchés financiers gouvernent de plus en plus l’économie réelle est apparu au plus […] [mehr]
1. Mai 2011
Stärkung der Stabilität im Finanzsektor: Too Big to Fail
Änderung des Bankengesetzes (Botschaft vom 20. April 2011) Mit Botschaft vom 20. April 2011 beantragt der Bundesrat einige Änderungen des Bankengesetzes, die eine Stärkung der Stabilität im schweizerischen Finanzsektor zur Folge haben sollen. Er kommt damit seinem Versprechen nach, das Too-big-to-fail-Problem unserer zwei Grossbanken rasch anzugehen. Wir […] [mehr]
22. Februar 2011
Requiem auf „Mehr Markt, weniger Staat“
Die Gehirnwäsche dauerte mehr als dreissig Jahre: der Markt werde es schon richten, hiess die immer wiederholte Botschaft, die uns die Globalisierung schmackhaft zu machen hatte, deren Segen von rechts gepriesen und deren Schaden von links gebrandmarkt wurde. Heute dämmert es uns langsam, dass es bei dieser […] [mehr]
28. Januar 2010
Der Finanzmarkt ist ein Service Public
Die Finanzmarktkrise hat auch ihr Gutes. Sie hilft uns, das Verhältnis von Markt und Staat zu klären. Der demokratische Rechtsstaat ist nicht nur Rahmen, sondern auch legitimierende Grundlage der Wirtschaft.  Im Fall des Finanzmarktes ist er sogar mehr: Er ist Garant für das Funktionieren unserer Geldwirtschaft. Während […] [mehr]
10. November 2009
Die Entwicklung der Geldvermögen als Systemfehler der Finanzwirtschaft
Das Problem Wirtschaftskrisen werden häufig durch wirtschaftsexterne Ereignisse wie Kriege, soziale Unruhen, Epidemien oder Naturkatastrophen hervorgerufen. Anders die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise: ihre tiefere Ursache liegt in einem grundlegenden Systemfehler der globalen Finanzwirtschaft, nämlich der ungeheuren Masse von Buchgeld und Buchwerten, die in den Märkten umlaufen; sie übersteigen die […] [mehr]
5. Februar 2009
Vorbeugung gegen faktische Staatsgarantien für Grossunternehmungen
Die Finanzkrise hat die Politik liberaler Staaten in ein Dilemma gestürzt. Notenbanken und Regierungen wurden mit der Frage konfrontiert, ob zur Entschärfung der Krise mit Notmassnahmen interveniert werden soll oder ob Unternehmungskonkurse hingenommen werden müssen.  Von den Behörden wurden beide Strategien gefahren. Bei der Rettung von Banken […] [mehr]
6. Oktober 2008
Marktwirtschaft und Wohlstand: was lehrt uns die Geschichte?
In der wirtschaftspolitischen Diskussion wird häufig argumentiert, „…dass Marktwirtschaft und Kapitalismus …. ganz real Milliarden von Menschen historisch beispiellosen Wohlstand gebracht haben. Deren Leistungen, nach dem Krieg in Westeuropa und über die letzten 20 Jahre auf der Welt, sind überwältigend“ (Th. Held und B. Zürcher in der […] [mehr]
6. Oktober 2008
Mehr Wirtschaftswachstum: eine Glaubensfrage
Ein Kommentar zum Wachstumsbericht 2008 des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) Dass Wachstum durch nachhaltige Entwicklung ersetzt werden sollte, ist eigentlich nicht nur in Gelehrtenstuben bekannt. Nachhaltige Entwicklung ist in der Schweiz seit 1992 Verfassungsnorm. Beim Staatssekretariat für Wirtschaft ist jedoch diese Erkenntnis noch nicht angekommen. Es glaubt […] [mehr]
4. März 2008
L’entrepreneur démystifié
La mondialisation nous rappelle qu’en réalité, aucun marché ne fonctionne de manière optimale. Le marché est socialement construit dans ce sens qu’il a besoin de règles pour assurer son fonctionnement. L’idéologie du marché efficace issue de la guerre froide nous a quelque peu fait oublier cela. Aujourd’hui […] [mehr]
15. Oktober 2007
Migros, Coop und ihre Marktanteile: andere Formen der Marktmacht sind gefährlicher
Die geplanten Übernahmen im Detailhandel haben vielfach Kritik ausgelöst; man sorgt sich nicht zu Unrecht um den Wettbewerb, als den (in  wirtschaftsliberaler Sicht) Kern und Angelpunkt wirtschaftlicher Gerechtigkeit. Die Diskussion dreht sich dabei vor allem um den Marktanteil der beiden Unternehmen, und man fordert das Eingreifen der […] [mehr]
26. Oktober 2005
Le devoir de plans sociaux lors de licenciements massifs
Les licenciemennts massifs effectués pour des raisons conjoncturelles et structurelles devraient impérativement s’accompagner de négociations avec les partenaires sociaux. Il serait faux que, pour des raisons de répartition des revenus, les actionnaires encaissent des profits immédiats à l’aide de licenciements massifs. La solution législative à cette problématique […] [mehr]