Alle Artikel mit dem Schlagwort Kapitalismus

3. April 2016
Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik jenseits der Wachstumsideologie
Eine nachhaltige, mit der beschränkt belastbaren natürlichen Umwelt verträgliche Entwicklung lässt kein endloses Wirtschaftswachstum zu – sie muss folglich von diesem möglichst entkoppelt werden. So viel ist klar. Gleichwohl bemühen sich sämtliche Regierungen der Welt mehr oder weniger strikt um mehr Wirtschaftswachstum. Der Grund dafür ist ebenso […] [mehr]
11. Mai 2015
Überlegungen zum Wachstumszwang
Michael Graff, 9. Mai 2015 Überlegungen zum Wachstumszwang Gegeben die jetzigen kapitalistisch-marktwirtschaftlichen Produktionsverhältnisse mit demokratischem Legitimitätsbedürfnis, erlaubt das Wirtschaftswachstum, politökonomische Konfrontationen zu vermeiden oder sie zumindest bis zum Ende dieser Wirtschaftsverfassung aufzuschieben. Die Legitimität stiftende Umverteilung ist nämlich nur aus den Zuwächsen systemverträglich, ansonsten hätte sie aus […] [mehr]
30. März 2014
Kapitalismus? Ja, aber bitte für alle! Plädoyer für eine neue Eigentumspolitik
Was ausser dem Marktprinzip bestimmt sonst noch die real existierende Marktwirtschaft? Ebenso prägend ist ein Moment der bestehenden Gesellschaftsordnung, das gemeinhin als Kapitalismus bezeichnet wird. Gemeint ist ein Eigentumsrecht, das die gesamten Verfügungsrechte über Unternehmenskapital, von der Investitions- oder Desinvestitions­entscheidung über die Beschäftigung von „Arbeitnehmern“ bis zur […] [mehr]
23. Januar 2014
Die vertagte Krise der Krisentheorie
  1. Zu Streecks Anspruch einer „Krisentheorie“ (Methodischer Ansatz) Gegenstand der „Krisentheorie“ (S. 7), die Streeck zu erneuern beansprucht, ist eine normative Ordnung, die es in ihrer historischen Genese zu verstehen und kritisch-normativ zu beurteilen gilt: „Kapitalismus ist, anders als ökonomische Theorie und Ideologie glauben machen wollen, […] [mehr]
30. September 2013
Moralische Grenzen des Marktes oder: Was spricht gegen eine totale Marktwirtschaft?
Marktwirtschaftlicher Wettbewerb ist, massvoll etabliert zur effizienten Bereitstellung qualitativ guter Waren und Dienstleistungen, an sich eine gute Sache: Er weckt die Leistungsbereitschaft der Wirtschaftsakteure und befördert damit den gesellschaftlichen Wohlstand. Aber er wird fragwürdig, wenn er sich auf Lebens- und Gesellschaftsbereiche erstreckt, die sinnvollerweise nach anderen Prinzipien […] [mehr]
14. Dezember 2012
Versicherungsprämien: Wie gerecht ist „risikogerecht“?
Das Versicherungswesen steht in einem tief greifenden Wandel. Eines der neuen Phänomene ist besonders in der Privatversicherung die immer stärkere Selektion der Versicherten durch die Versicherer nach sogenannte „Risikogruppen“. Ehemals einheitlich behandelte Klassen von Versicherten werden mit detaillierten Methoden in kleine Risikogruppen untergliedert und mit differenzierten Prämien […] [mehr]
14. Dezember 2012
Lohnexzesse im Top Management: Warum soviel Aufregung?
Die Kontroverse um hohe Gehälter von Spitzenmanagern und Investmentbankern hat sich in den vergangenen Monaten und Tagen wesentlich zugespitzt. Während sich die einen immer stärker um die inzwischen höchst unerwünschten Folgewirkungen der umstrittenen Entlöhnungspraktiken sorgen und deshalb mit rechtlichen Mitteln „Abzockern“ das Handwerk legen wollen, spielen andere […] [mehr]
8. November 2012
Börse, Geldsystem und Kapitalismus – wie lassen sie sich zivilisieren?
Volkshochschule Zürich, Ringvorlesung „Dialektik der Börse“, 8. November 2012 Referat, gehalten im Rahmen der Ringvorlesung „Dialektik der Börse“ der Volkshochschule Zürich am 8. November 2012 an der Universität Zürich 1.      Einführung: Wo ansetzen – bei den „Spekulanten“, beim „System“ oder beim „Kapitalismus“? Wie kaum je in […] [mehr]
31. März 2012
Ein Dreisäulenkonzept der Einkommensverteilung
Wie kommt es, dass trotz des immer offensichtlicheren Versagens des wirtschaftspolitischen Generalrezepts „Wohlstand für alle durch Wachstum“ weitherum an der zentralen Rolle des Wirtschaftswachstums ideologisch und realpolitisch festgehalten wird? Beantwortet wird diese Frage in aller Regel mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, „Arbeitsplätze zu schaffen“. Offizielles wirtschaftspolitisches Ziel […] [mehr]
24. Oktober 2011
Das Geld regiert die Welt – oder es dient ihr.
Die Staaten haben die Finanzmärkte in die Freiheit entlassen, ohne ihnen Verantwortung zu überbinden. Nun nehmen die Finanzmärkte die Staaten in die Verantwortung. Das Geldsystem herrscht über das politische System. Unter dem heutigen Finanzmarktregime wird sich das nicht ändern. Erst wenn sich Geld nur noch im Rhythmus […] [mehr]
15. Juli 2011
Die kapitale Frage hinter der Schuldenkrise
Selten ist die Ohnmacht der Politik gegenüber den globalen Finanzmärkten so deutlich geworden wie in der aktuellen Debatte über die Schuldenkrise von Griechenland und die Gefahr der „Ansteckung“ weiterer Euro-Staaten wie Italien oder Portugal. Die Politik agiert nicht souverän, sondern reagiert nur als Getriebene. Die Treiber sind […] [mehr]
10. Juli 2011
Eigentum ist kostbar, denn es macht frei!
Krisen, etwa des Finanzsystems, der Umwelt oder ganzer Staatswesen, nähren Zweifel an der Tauglichkeit des kapitalistischen Systems. Die Kritik an den Auswüchsen dieses Systems wird immer breiter, bleibt aber oft bei den Symptomen stehen. kontrapunkt, ein Netzwerk prominenter Schweizer Professoren, setzt bei den tiefer liegenden Ursachen an: […] [mehr]
22. Februar 2011
Requiem auf „Mehr Markt, weniger Staat“
Die Gehirnwäsche dauerte mehr als dreissig Jahre: der Markt werde es schon richten, hiess die immer wiederholte Botschaft, die uns die Globalisierung schmackhaft zu machen hatte, deren Segen von rechts gepriesen und deren Schaden von links gebrandmarkt wurde. Heute dämmert es uns langsam, dass es bei dieser […] [mehr]
8. November 2009
Markt- oder Staatsversagen?
Märkte funktionieren in Wirklichkeit nie von selbst. Jeder Markt ist reguliert. Selbstverständlich auch der Finanzmarkt. Ohne Polizist läuft auch in der Wirtschaft nichts. Juristisch betrachtet ist der Markt nichts anderes als ein Vertragswerk. Den Markt kann es deshalb ohne Obligationenrecht nicht geben. Der Gesetzgeber hat zusätzlich ein […] [mehr]
5. Februar 2009
Vorbeugung gegen faktische Staatsgarantien für Grossunternehmungen
Die Finanzkrise hat die Politik liberaler Staaten in ein Dilemma gestürzt. Notenbanken und Regierungen wurden mit der Frage konfrontiert, ob zur Entschärfung der Krise mit Notmassnahmen interveniert werden soll oder ob Unternehmungskonkurse hingenommen werden müssen.  Von den Behörden wurden beide Strategien gefahren. Bei der Rettung von Banken […] [mehr]
6. Oktober 2008
Marktwirtschaft und Wohlstand: was lehrt uns die Geschichte?
In der wirtschaftspolitischen Diskussion wird häufig argumentiert, „…dass Marktwirtschaft und Kapitalismus …. ganz real Milliarden von Menschen historisch beispiellosen Wohlstand gebracht haben. Deren Leistungen, nach dem Krieg in Westeuropa und über die letzten 20 Jahre auf der Welt, sind überwältigend“ (Th. Held und B. Zürcher in der […] [mehr]
6. Oktober 2008
Mehr Wirtschaftswachstum: eine Glaubensfrage
Ein Kommentar zum Wachstumsbericht 2008 des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) Dass Wachstum durch nachhaltige Entwicklung ersetzt werden sollte, ist eigentlich nicht nur in Gelehrtenstuben bekannt. Nachhaltige Entwicklung ist in der Schweiz seit 1992 Verfassungsnorm. Beim Staatssekretariat für Wirtschaft ist jedoch diese Erkenntnis noch nicht angekommen. Es glaubt […] [mehr]
15. Oktober 2007
Migros, Coop und ihre Marktanteile: andere Formen der Marktmacht sind gefährlicher
Die geplanten Übernahmen im Detailhandel haben vielfach Kritik ausgelöst; man sorgt sich nicht zu Unrecht um den Wettbewerb, als den (in  wirtschaftsliberaler Sicht) Kern und Angelpunkt wirtschaftlicher Gerechtigkeit. Die Diskussion dreht sich dabei vor allem um den Marktanteil der beiden Unternehmen, und man fordert das Eingreifen der […] [mehr]
28. November 2005
Weniger Staat? – Mehr Verantwortung! Zur Kontroverse um die marktwirtschaftliche Erfüllung öffentlicher Aufgaben
Die öffentliche Auseinandersetzung um die Privatisierung staatlicher Dienste beruht auf Grundlagen, die zu wenig reflektiert werden. Hinter dem Argument der besseren ökonomischen Effizienz privatwirtschaftlicher Dienstleitung steht die Erwartung, weniger Staat bedeute mehr Freiheit. Dabei wird implizit vorausgesetzt, dass das Private der Ort der Handlungsfreiheit sei, während der […] [mehr]
19. Oktober 2005
Bürgerfreiheit und zivilisierte Marktwirtschaft
Wider den falschen Gegensatz von „liberal“ und „sozial“ Es war einmal in der frühen Moderne, da hatten die Vordenker des aufgeklärten Bürgertums einen Traum: den Traum einer Gesellschaft freier und gleicher Bürger, die sich als solche achten und sich deshalb wechselseitig das Recht zuerkennen, selbstbe­stimmte Entwürfe des […] [mehr]