Wissenschaft und Bildung – kontrapunkt-Texte

Wissenschaft und Bildung geraten zunehmend in das politische Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen. So zielt Bildung einerseits auf humanistische Persönlichkeitsbildung – als Basis der persönlichen Lebensführung ebenso wie der mündigen Mitbestimmung in der „res publica“; andererseits umfasst sie die berufsorientierte Ausbildung und dient damit der Erhaltung und Stärkung des „Humankapitals“ der Volkswirtschaft. Analog strebt Wissenschaft zunächst nach Erkenntnis um ihrer selbst willen, was im Prinzip der akademischen Freiheit zum Ausdruck kommt; andererseits werden von der wissenschaftlichen Forschung verwertbare Ergebnisse für Wirtschaft und Gesellschaft erwartet und entsprechende Kontroversen über die Prioritäten der Wissenschaftspolitik ausgefochten. Beiträge von kontrapunkt versuchen Horizonte und Ansatzpunkte für eine ausgewogene Gestaltung der schweizerischen Forschungs- und Bildungslandschaft aufzuzeigen.
 
Auf dieser Seite werden nur die von kontrapunkt beratenen und von einer Anzahl von Mitgliedern unterzeichneten Texte publiziert. Weitere Texte, die nicht das Diskursverfahren von kontrapunkt durchlaufen haben, finden Sie hier.

Science et formation – textes de contrepoint (version française)

La science et la formation se voient progressivement prises dans les tensions entre intérêts sociaux et économiques. Ainsi, la formation vise d’une part le développement humaniste de la personnalité – à la fois fondement de la manière de mener sa vie et de la participation éclairée à la chose publique. D’autre part, elle inclut la qualification professionnelle et sert de ce fait à maintenir, voire renforcer le « capital humain » de l’économie. De manière analogue, la science cherche d’abord la connaissance en tant que telle, ce qui s’exprime par la liberté académique. Mais on attend également de la recherche scientifique qu’elle produise des résultats directement utilisables pour l’économie et la société, ce qui donne lieu à des controverses au sujet des priorités de la politique de la science. Les contributions de contrepoint cherchent à faire ressortir les horizons et des références pour une élaboration équilibrée de la politique de la recherche et de la formation.
 
Cette page contient des textes ayant été discutés par contrepoint et signés par un certain nombre de ses membres. D’autres textes, non soumis à cette procédure, se trouvent ici.
15. Dezember 2016
Hochschulen: Ist eine zukunftsfähige Nachwuchs- und Mittelbaupolitik möglich?
Mit der Errichtung der Fachhochschulen (FH) und der Pädagogischen Hochschulen (PH) begann sich seit Mitte der 1990er Jahre der schweizerische Hochschulraum neu zu formieren. Zwar verfügen mit Aufgaben in Lehre, Forschung, Weiterbildung und Dienstleistungen nun die Universitären Hochschulen (UH), die FH und die PH über einen identischen […] [mehr]
7. November 2016
Ökonomisierung der Bildung? Wirtschaftsentwicklung und Transformationen im Bildungswesen
  „Wirtschaftspolitik heisst heute Bildungspolitik – und Bildungspolitik ist auch Wirtschaftspolitik.“ Rudolf Strahm: Das Roboter-Syndrom. Kolumne Tagesanzeiger, 10.05.2016 „Erweiterung und Ausbreitung der Bildung (…) gehör[en] unter die beliebten nationalökonomischen Dogmen der Gegenwart.“ Wir betrachten „den Nutzen als Ziel und Zweck der Bildung, noch genauer den Erwerb, den möglichst grossen Geldgewinn.“ Friedrich Nietzsche: […] [mehr]
18. Dezember 2014
Wissenschaftsresultate für die Praxis – auch eine Holschuld
Die Schweizer Medien und andere Kommunikationsgemeinschaften sind sich sehr weitgehend einig darüber, dass die Wissenschaft der Gesellschaft Rechenschaft schuldet und dass umgekehrt die Gesellschaft die Resultate der Wissenschaft braucht. Die praktische Umsetzung dieser an sich durchaus richtigen Vision wird nach ebenso weit gehendem Konsens darin gesehen, dass […] [mehr]
19. Februar 2014
Universitätssponsoring im Spannungsfeld zwischen öffentlichen und privaten Interessen
Universitäten sind teure öffentliche Einrichtungen der Bildung und Forschung. Die ihnen zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel bleiben hinter dem wachsenden Bedarf infolge steigender Studierendenzahlen, wachsenden Lehr- und Forschungsaufwands sowie einer anspruchsvoller werdenden administrativen Infrastruktur zurück. Die Aufsichtsbehörden verlangen von den Universitäten zunehmend die teilweise Selbstfinanzierung. Dementsprechend nimmt […] [mehr]
2. Oktober 2012
Welche Forschung an den Fachhochschulen?
Das geltende Fachhochschulgesetz, vom Bund 1995 in Kraft gesetzt, be-auftragt die Fachhochschulen (FH), anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung zu betreiben. Diesen Grundauftrag hat der Gesetzgeber nuanciert definiert: Fachbereiche, denen kein etabliertes Referenzfach an den Universitäten gegenübersteht, sollten auch in der Grundlagenfor-schung tätig werden. Die Forschung an den FH […] [mehr]
2. Oktober 2012
Quelle recherche dans les HES?
La nouvelle loi sur l’encouragement des hautes écoles et la coordination dans le domaine suisse des hautes écoles (LEHE) met les Hautes écoles spécialisées (HES) et les universités à pied d’égalité. La Confédération promet d’encourager recherche et enseignement dans ces deux types de haute école selon les […] [mehr]
5. Januar 2012
Zukunftsfähigkeit der nachobligatorischen Bildung?
Der allgemeine Trend im Bildungswesen, die Bildungsinstitutionen und -angebote sowie die Abschlüsse zu differenzieren, widerspricht dem Strukturwandel in der Arbeitswelt. Der wachsende Anteil an Stellen mit relativ unterbestimmten Arbeitsanforderungen und der allgemeine Druck auf Flexibilität rufen vielmehr nach der Vermittlung fachübergreifender Fähigkeiten und einer guten Allgemeinbildung. Bildung […] [mehr]
2. März 2007
Wie viel Bildungsarmut wollen wir uns leisten?
Markt, Technik und Wissenschaft treiben einen tiefgreifenden Wandel der Lebens- und Arbeitsbedingungen aller voran: Arbeitsfelder verflüssigen sich und Beschäftigungsverhältnisse erodieren. Der Trend zu Höherqualifizierung ist in den meisten Branchen nicht zu übersehen. Im Alltag wird das Internet zu einem unverzichtbaren Instrument im Umgang mit Behörden, Versicherungen und […] [mehr]