Über die Autorin / über den Autor

Prof. em. Dr. phil I René Levy - Soziologie, Universität Lausanne

Geburt, Ausbildung und Beginn der wissenschaftlichen Arbeit in Zürich, visiting professor an der University of Ottawa (1976/77), Professor für Soziologie an der Universität Lausanne (1980-2006)

Wissenschaft muss zur Selbstwahrnehmung der Gesellschaft beitragen.

Curriculum vitae

Aktuelle Berufssituation: Pensionierter Professor für Soziologie

Letzte berufliche Position und Funktion: Ordentlicher Professor für Soziologie, Gründungsleiter des Institut d’étude des trajectoires biographiques an der Universität Lausanne und des Centre lémanique d’étude des parcours de vie (2001-2006)

Studium: Soziologie, Psychologie und Nationalökonomie an der Universität Zürich, Doktorat 1975

Berufliche und ausserberufliche Erfahrungen: Lehrtätigkeit im universitären Bereich (besonders Universitäten Lausanne und Freiburg i. Ue.) und im parauniversitären Bereich (Fachhochschulen, Weiterbildung), Forschung, Wissenschaftspolitik für die Sozialwissenschaften mit dem Ziel ihrer institutionellen Stärkung, Expertentätigkeit (darunter 8 Jahre Mitglied des Nationalen Forschungsrates beim Schweizerischen Nationalfonds, Abt. IV (Nationale Forschungsschwerpunkte), Verbreitung soziologischer Analyseergebnisse in einem breiteren Publikum

Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte: Schwerpunktmässige, aber nicht ausschliessliche Forschungsausrichtung auf das thematischen Dreieck soziale Ungleichheiten, Geschlechterbeziehungen und Lebenslauf, Lehrtätigkeit in allgemeiner Soziologie (Einführung), Forschungsstrategien, soziale Schichtung, Soziologische Lebenslaufanalyse, Soziologie der Geschlechterverhältnisse, Familiensoziologie

Zugehörigkeiten und Interessenbindungen: Schweizerische Gesellschaft für Soziologie, Vorstand des Schweizerischen Sozialarchivs, Kontrapunkt, Denknetz, Patronatskomitee der Schweizer Sektion des New Israel Fund (Förderung der Menschenrechte in Israel)
3. Juni 2023
Die globale Bewirtschaftung des Internets bedroht die Demokratie
1. Die Probleme der globalisierten Digitalisierung erhalten längst nicht die öffentliche Aufmerksamkeit, die sie verdienen a) Eine « Cloud » von Problemen Nach- und Vorteile der allgemeinen Digitalisierung werden seit längerem anhand einer breiten Palette konkreter Themen diskutiert. In diesen Debatten und Bewertungen scheinen – bei den politischen Entscheidungsträgern […] [mehr]
6. April 2018
Les grands-parents, un pilier ignoré de l’Etat social
Le besoin croissant de prise en charge des personnes âgées (et son coût) est devenu un sujet souvent débattu. Cela fait oublier qu’elles sont elles-mêmes actives dans la prise en charge pendant des années, sinon des décennies: d’abord de leurs enfants, ensuite de leurs parents, puis – […] [mehr]
6. April 2018
Grosseltern, die verkannte Gesellschaftsstütze
Man spricht immer häufiger von der zunehmenden Betreuungsbedürftigkeit der Alten (und ihren Kosten) und vergisst darüber, dass diese vorher jahre-, oft sogar jahrzehntelang selbst aktiv betreuen, zuerst ihre Kinder, nachher ihre Eltern, und später oder gleichzeitig die Kinder ihrer Kinder. Zahlreiche Grosseltern kümmern sich in oft beträchtlichem […] [mehr]
26. Mai 2017
Wirtschaftliche Globalisierung ohne politische Governance provoziert Krisen, Kriege und Elend
Ein Baum soll nicht den Wald verdecken Täglich, im Rhythmus seiner Tweets, servieren uns die Medien Trump. Aus analytischer Distanz betrachtet gehört das „Phänomen Trump“ in dieselbe Kategorie wie die vielen anderen Erscheinungen von Populismus, die in zahlreichen europäischen Ländern Verbreitung gewonnen haben. Dabei steht die Schweiz […] [mehr]
6. März 2016
Kapitalismus – Expansion ohne Ende?
Der Hauptmotor der kapitalistischen Wirtschaftsorganisation ist Wachstum, also Expansion. Das ist ihr zum einen strukturell eingeschrieben und wird zum anderen ideell – um nicht zu sagen ideologisch – zur Selbstverständlichkeit erklärt. Unternehmungen wie auch ganze Volkswirtschaften verhalten sich daher nur dann systemrational, wenn sie unablässig nach Wachstum […] [mehr]
4. März 2016
Messung der (Lohn-) Diskriminierung: Ist genauer auch richtiger?
In den Medien wird periodisch diskutiert, ob der Unterschied zwischen Frauen- und Männerlöhnen in der Schweiz nun 21%, 19%, vielleicht 18% oder gar nur die Hälfte davon, also 8% oder 9% betrage. Vor allem scheiden sich die Geister darüber, was davon auf Diskriminierung zurückzuführen ist und was […] [mehr]
4. März 2016
Kapitalismus – Expansion ohne Ende?
Der Hauptmotor der kapitalistischen Wirtschaftsorganisation ist Wachstum, also Expansion. Das ist ihr zum einen strukturell eingeschrieben und wird zum anderen ideell – um nicht zu sagen ideologisch – zur Selbstverständlichkeit erklärt. Unternehmungen wie auch ganze Volkswirtschaften verhalten sich daher nur dann systemrational, wenn sie unablässig nach Wachstum […] [mehr]
1. Oktober 2015
La statistique suisse sur le travail ne respecte pas «sa» loi
Les Suisses tiennent au travail. L’idée de raccourcir la journée de travail à moins de huit heures les laisse sceptiques, pas plus de la moitié des répondants de l’enquête « Point de Suisse » y étaient favorables en juin 2014 ; en 2012 l’initiative pour six semaines de vacances fut […] [mehr]
28. Januar 2015
Arbeitsstatistik in der Schweiz : wird wirklich gezählt, was zählt?
Arbeit ist den Schweizern wichtig. Gegenüber Bestrebungen, den Arbeitstag auf weniger als acht Stunden zu verkürzen, sind sie skeptisch: gerade mal die Hälfte der Befragten von „Point de Suisse“ sprach sich im Juni 2014 dafür aus, und 2012 wurde die Initiative für sechs Wochen Ferien hochkant verworfen […] [mehr]
18. Dezember 2014
Wissenschaftsresultate für die Praxis – auch eine Holschuld
Die Schweizer Medien und andere Kommunikationsgemeinschaften sind sich sehr weitgehend einig darüber, dass die Wissenschaft der Gesellschaft Rechenschaft schuldet und dass umgekehrt die Gesellschaft die Resultate der Wissenschaft braucht. Die praktische Umsetzung dieser an sich durchaus richtigen Vision wird nach ebenso weit gehendem Konsens darin gesehen, dass […] [mehr]
12. Februar 2014
Optimisation ou grève d’impôts?
L’Union européenne, les Etats Unis et d’autres pays de l’OCDE sont confrontés à une crise de leurs dettes d’Etat. A voir ce qu’en disent les médias, on dirait qu’elle se résume au volet dépenses, le volet recette n’étant guère thématisé. Toutefois, les déséquilibres des comptes étatiques entre […] [mehr]
29. Januar 2014
Steueroptimierung oder Steuerstreik?
In der EU wie auch in den USA und anderen Ländern der OECD geht eine staatliche Schuldenkrise um. Ihre Ausgabenseite ist in aller Munde, von ihrer Einnahmenseite ist selten die Rede. Die zunehmenden Ungleichgewichte zwischen wachsenden Staatsausgaben und stagnierenden oder gar zurückgehenden Staatseinnahmen können aber nicht einseitig […] [mehr]
23. Januar 2014
Der lange Weg in die Krise und Mutmassungen über einen gangbaren Ausweg
Diskussion der Studie von Wolfgang Streeck (2013): Die gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Berlin: Suhrkamp Verlag. Die öffentliche Diskussion über die Finanzkrise, die 2008 erhebliche Irritationen, Verunsicherungen und Ängste ausgelöst und vermeintliche Gewissheiten relativiert hat, ist etwas verebbt. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass diese […] [mehr]
23. Januar 2014
Streeck-Analyse – konzeptuell und empirisch zu eng
Sehr stringente Makroanalyse politökonomischer Obedienz, die mich vielleicht gerade wegen ihrer ausgeprägten konzeptuellen Geschlossenheit nicht völlig überzeugt. Ihre wichtigsten Grenzen sind wohl vor allem im gewählten Analyseschema begründet, z.T. aber auch in diskutierbaren empirischen Einschätzungen. Wichtige Elemente des Wandels in den vergangenen Jahrzehnten (seit den 30 glorieuses) […] [mehr]
2. Oktober 2012
Welche Forschung an den Fachhochschulen?
Das geltende Fachhochschulgesetz, vom Bund 1995 in Kraft gesetzt, be-auftragt die Fachhochschulen (FH), anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung zu betreiben. Diesen Grundauftrag hat der Gesetzgeber nuanciert definiert: Fachbereiche, denen kein etabliertes Referenzfach an den Universitäten gegenübersteht, sollten auch in der Grundlagenfor-schung tätig werden. Die Forschung an den FH […] [mehr]
2. Oktober 2012
Quelle recherche dans les HES?
La nouvelle loi sur l’encouragement des hautes écoles et la coordination dans le domaine suisse des hautes écoles (LEHE) met les Hautes écoles spécialisées (HES) et les universités à pied d’égalité. La Confédération promet d’encourager recherche et enseignement dans ces deux types de haute école selon les […] [mehr]
18. Mai 2012
Exit le genre, place à la diversité…
Entreprises, administrations, HES se mettent à remplacer la gestion de l’égalité par celle de la „diversité“. Progrès social ou noyade de poissons? Pour beaucoup, le féminisme est désormais passé, voire à côté de la plaque. On ne parle plus guère d’égalité de genre. Le nouveau terme à […] [mehr]
14. Dezember 2011
Von Gender zu Diversity – ein Fortschritt, der nicht zum Rückschritt werden soll
Gender ist out, Diversity in. Gender, früher kurz Gleichstellung genannt, gilt in der „postfe-ministischen“ Multikulti-Ära als überholt, Gleichstellungsmanagement wird durch Diversity Management ersetzt. Ist dies ein echter Fortschritt? Eine kritische Würdigung führt zur Formulierung von Bedingungen dafür. Wer sich heute öffentlich zur Gleichstellung von Frau und Mann […] [mehr]
9. Juli 2010
Den Zeitzwang durch Zeitfreiheit ersetzen
Zeit ist Geld. Aber nicht nur. Zeit ist Freiheit – oder könnte sie sein. Unter heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftsbedingungen ist Zeit vor allem Zwang. Dies gilt nicht nur für den Arbeitsdruck, sondern auch im Familienleben. Viele heutige Familien sind aus äusseren Gründen so organisiert, dass die männliche […] [mehr]
31. März 2010
Du temps contraint au temps libéré
Le temps, c’est de l’argent. Le temps, c’est aussi la liberté – ou pourrait l’être. Dans les conditions sociales et économiques actuelles, il est plutôt une contrainte, dans la vie familiale comme au travail. Au sein de la famille d’aujourd’hui, les contraintes de temps renforcent la prédominance […] [mehr]
31. März 2008
Das Verursacherprinzip in die Sozialpolitik einbauen
Im Umweltbereich findet das Verursacherprinzip steigende Akzeptanz. Seine Berechtigung leuchtet unmittelbar ein, auch wenn seine Umsetzung erst im Gange ist. Akteure, deren Verhalten die Umwelt schädigt, sollen dafür Verantwortung, sprich die Kosten seiner negativen Folgen tragen. In Sachen Sozialpolitik ist dem ganz anders. Teils wird die Frage […] [mehr]
25. März 2008
La politique doit s’adapter aux nouveaux parcours de vie
Pour être efficaces, les actions de l’Etat doivent tenir compte des conditions de vie réelles des personnes qu’elles visent. Les grandes institutions de la Suisse contemporaine (école, politique, droit, oeuvres sociales, armée) ont été façonnées à la fin du 19e et au début du 20e siècles. Depuis, […] [mehr]
25. Januar 2008
Introduire le principe du pollueur payeur en politique sociale
Le principe du pollueur payeur connaît une acceptation grandissante dans le domaine de l’environnement. D’une légitimité évidente, il n’est plus guère contesté dans son fondement, même si sa mise en oeuvre est loin d’être achevée. Il n’en est pas de même en matière de politique sociale. Tantôt […] [mehr]
18. Dezember 2007
Alte Politik für neue Lebensläufe? Anregungen für ein Umdenken
Politik gründet auf Annahmen über die Lebensverhältnisse der Menschen. Wenn ihnen in kritischen Situationen sinnvoll geholfen werden soll, muss man wissen, wo Massnahmen anzusetzen haben und wie sie beschaffen sein müssen, damit sie konstruktiv wirken. Die grossen Institutionen der heutigen Schweiz (Schule, Politik, Rechtssystem, Sozialwerke, Armee) stammen […] [mehr]